Deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Behinderten trainiert und spielt in Celle

Volleyball-Nationalspieler der Behinderten messen sich mit den „local heroes“ in einem Benefizturnier

Bad Bevensen, 29. Mai 2011: Vom 2. bis 5. Juni 2011 gastiert die erfolgreichste Behindertenmannschaft weltweit in Celle, um sich hier auf den World Cup vorzubereiten, der im Juli in Kambodscha ausgetragen wird. Als erfolgreiche Siegermannschaft des letzten World Cups zählen die Männer um Bundestrainer Athanasios Papageorgiou auch in diesem Jahr zu den Favoriten. Es gilt schließlich den Titel zu verteidigen. Obwohl die Mannschaft vierfacher Paralympicssieger, vierfacher Weltmeister, fünffacher Europameister und zweifacher World Cup Sieger ist, wurden den Standvolleyballern aus sportpolitischen Gründen Gelder gestrichen. Das sportliche Überleben hängt von Spenden und Sponsoren ab. Aus diesem Grund engagieren sich unter anderem die DianaKlinik Bad Bevensen, Celles Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende, die dreifache Mrs. Niedersachsen Anke Massmann und die niederländische Handball-Nationalspielerin Jolanda Robben mit einem Benefizspiel für den Erhalt des Volleyballs im Behindertensport. Am Freitag, 3. Juni 2011 messen sich die „local heroes“ in der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr in der Burghalle Celle mit den Nationalspielern.
Mit Torben Schiewe ist ein echter Cellescher Jung mit am Start. Der 26-jährige, der seit seiner Geburt gehbehindert ist, ist einer der Nationalspieler. Sein linkes Bein ist sehr dünn und praktisch ohne Muskeln, der linke Fuß fehlgebildet. Sein rechter Fuß ist nach innen geknickt, sodass er hauptsächlich auf der Außenkante läuft. Unter den behinderten Volleyballspielern zählt sein Handicap zu den mittelschweren (Kategorie B), weil die Beeinträchtigung im linken Bein Sprünge kaum möglich macht. Neben B-Spielern gibt es auch A- (geringfügige Behinderung) und C-Spieler (schweres Handicap). Diese Einteilung ist notwendig, um auf dem Spielfeld Chancengleichheit in Bezug auf die Behinderung herzustellen – es darf nämlich maximal ein A-Spieler und es muss mindestens ein C-Spieler auf dem Feld stehen. Schiewe zieht aus den Erfolgen mit der Nationalmannschaft eine große Motivation. Seit 1994/1995 spielt er Volleyball und das sehr erfolgreich, zum Beispiel beim TuS Brökel, der als Landesligameister nun in die Oberliga aufsteigen wird. „Ich spiele internationale Turniere auf höchstem Niveau trotz meiner Behinderung – das ist für mich sensationell“, sagt Schiewe. Für ihn ist Sport nicht nur Hobby. Neben seiner Karriere als Hochleistungssportler gehört der Sport zu seinem Alltag. Als Sport- und Fitnesskaufmann kann er seine ganze Erfahrung an den Kunden bringen.

Die Mannschaft kurz vor dem Aus
Seit das Olympische Komitee 2006 Standvolleyball als paralympische Disziplin gestrichen hat, kämpft die Mannschaft um ihr finanzielles Überleben. Mit ihrer Entscheidung, Volleyball nicht sitzend zu spielen, sondern bei ihrem Sport zu laufen, zu springen und zu hechten, entfiel die finanzielle Unterstützung des deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Um Reisekosten zu den Trainingslagern und internationalen Wettkämpfen und die Startgelder bezahlen zu können, sind die Sportler auf großzügige Sponsoren angewiesen. Seit 2006 hat die DianaKlinik in Bad Bevensen diese Aufgabe übernommen. Darüber hinaus unterstützt die Diana Klinik die Mannschaft aber auch mit „Manpower“. So reist Axel Wrede, Physiotherapeut der DianaKlinik, im Sommer 2011 mit nach Kambodscha, um die Spieler vor Ort betreuen zu können.

Heilung beginnt im Kopf
Wie wichtig dieses Engagement ist, zeigt beispielhaft die Geschichte des Nationalspielers Martin Vogel aus Esslingen. Er wurde 1993 als Zivildienstleistender im Krankenhaus angeschossen. Als Folge konnte er sein rechtes unteres Bein weder fühlen noch bewegen. Der heute 39-jährige Gymnasiallehrer hat durch seine Leidenschaft für den Volleyball wieder in sein altes Leben zurück gefunden: „Der Sport hat mir sehr geholfen. Durch ihn konnte ich an mein „altes“ Leben wieder anknüpfen und habe aufgehört zu grübeln“.
Sport war auch für Mannschaftsspieler Timo Hager der Schlüssel für ein erfülltes Leben mit Behinderung. Im Alter von 15 Jahren wurde bei ihm „Knochenkrebs“ im rechten Oberschenkel diagnostiziert. Nach einer Odyssee durch Chemotherapie, Operationen, künstlichen Knochen, endlosen Therapien und jahrelangen Schmerzen entschloss sich der damals 18-jährige zur Amputation. An Stelle des Oberschenkels trägt Hager heute eine sogenannte Umkehrplastik, d.h. der gesunde Unterschenkel inklusive Fuß wurde um 180 Grad gedreht fixiert. An eine Rückkehr zum Sport glaubte Hager nicht mehr. Mithilfe von Freunden fand er schließlich zur Nationalmannschaft, für die er inzwischen seit 13 Jahre spielt und mit der er 2000 paralympisches Gold in Sydney gewann.
Für Dirk Ludemann, Geschäftsführer der DianaKlinik, Bad Bevensen, liegt das Sponsoring der Nationalmannschaft der Stand-Volleyballer nahe: „Diese Spieler zeigen, wie elementar Sport und Bewegung für den Heilungs- und Genesungsprozess nach einem Unfall oder einer Krankheit sind. Erst wenn ein Patient motiviert an den Rehabilitationsmaßnahmen mitarbeitet, beginnt neben der physischen auch die psychische Heilung. Und das erreichen wir vielfach über Sport.“

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