Nichtschwimmerland: Immer weniger Deutsche können schwimmen

Laut einer Umfrage des DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) können 59 Prozent aller zehnjährigen Kinder nicht sicher schwimmen.(1) Das obligatorische Schwimmabzeichen „Seepferdchen“ reicht hier nicht aus. Als sicherer Schwimmer gilt erst, wer mindestens das Bronze-Abzeichen erworben hat. Dieses besitzen nur etwa 25 Prozent der sechs- bis zehnjährigen. Die AOK Hessen ist dem Grund dafür nachgegangen.

Dass immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen können, liegt unter anderem an der schlechten Bädersituation in Deutschland. Vielen Schwimmbädern fehlen die finanziellen Mittel, um ihre Anlagen in Stand zu halten. Als Folge müssen sie schließen.

Obwohl der Schwimmunterricht in der Grundschule gesetzlich vorgeschrieben ist, haben rund 25 Prozent der Schulen keinen Zugang zu Schwimmbädern, da es nicht genug Bäder in der Umgebung gibt. Hinzu kommt, dass der vorgesehene Schwimmunterricht aufgrund von Krankheit oder Lehrermangel oft nicht stattfinden kann.

Besorgniserregend ist auch die Situation unter den Erwachsenen: 52 Prozent der Befragten bezeichnen sich als durchschnittlichen, schlechten oder sogar Nichtschwimmer. Damit sind mehr als die Hälfte der Erwachsenen unsicher im Wasser.

Während im Hallen- oder Freibad ein Bademeister das Geschehen überwacht und im Notfall einspringen kann, gibt es an Seen oft Bereiche ohne Rettungsdienst.

Vor allem für Eltern ist es deshalb wichtig, sicher schwimmen zu können, um das Kind in der Nähe von unbewachten Binnengewässern oder an Stränden selbst zu betreuen.

Schwimmen als Gesundheitssport

Schwimmen ist nicht nur überlebenswichtig, sondern auch gesundheitsfördernd. Durch die Gewichtsverteilung im Wasser ist es auch für ältere Menschen, die unter Gelenkschmerzen leiden, geeignet. Selbst stark übergewichtige Menschen können durch den schonenden Sport den Einstieg in einen aktiveren Alltag finden, ohne ihre Gelenke zu sehr zu belasten.

Schwimmen ist für jedes Alter und fast jeden körperlichen Zustand empfehlenswert. Die AOK Hessen bietet ihren Versicherten unter anderem kostenfreie Aquafitness-Kurse an. Auch Nicht-AOK-Mitglieder können teilnehmen, jedoch gegen eine geringe Gebühr.

Wer sich unsicher im Wasser fühlt oder noch nicht schwimmen kann, muss sich damit nicht abfinden. Es gibt zahlreiche Schwimmkurse in Deutschland, auch solche, die sich gezielt an Erwachsene richten, zum Beispiel beim DLRG.

Auch bei der Wahl eines Schwimmkurses von anderen Verbänden sollte die Qualifikation des Kursleiters beachtet werden.

(1) https://www.dlrg.de/presse/pm-forsa-umfrage-2017.html

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