Kremer Racing am Red Bull Ring vom Technikteufel geschlagen

Die Österreich-Premiere der International GT Open läutete die heiße Phase der Saison ein.
Kremer Racing am Red Bull Ring vom Technikteufel geschlagen

KREMER RACING IN DEN FÄNGEN DES TECHNIK-TEUFELS

Die Österreich-Premiere der International GT Open läutete die heiße Phase der Saison ein. Mit einer doppelten Premiere startete nun die zweite Saisonhälfte der internationalen Sportwagenserie 2011 auf dem geschichtsträchtigen und erst vor kurzem wieder eröffneten Kurs Vom 26. bis 28. August trat die fanfreundliche Motorsportplattform erstmals auf dem 4,3 Kilometer langen Red Bull Ring an. Vor dem beeindruckenden Alpenpanorama starteten die Supersportwagen der GT2 und GT3-Klasse, die Nachwuchspiloten der FIA Formula Two, die Formelrennfahrzeuge der 80er und 90er Jahre aus Indycar, Champcar, GP2 und Formel 1 – die BOSS GP -, die Formula Abarath European Series und die Sports Car Challenge, eine Serie für junge und ambitionierte Piloten in Sportprototypen. Abgerundet wurde das Programm vom AvD 100 Meilen Rennen mit hochkarätigen Sportwagen sowie der Gleichmäßigkeitsprüfungen des Porsche Club Allgäu. Diese Serien trugen an diesem August-Wochenende nicht weniger als zehn Rennen aus. Das Interesse an der hochkarätig besetzten PS-Veranstaltung war beachtlich, auch von seitens der Fans, die in den Genuss von reichlich Rennaction kamen und Blicke hinter die Kulissen im Fahrerlager werfen konnten.

Auch für die beiden Piloten Freddy Kremer und Detlef Schmidt war das Rennwochenende auf dem Red Bull Ring eine Premiere, obwohl Piloten und Team bereits im Mai hier schon getestet hatten. Doch ausgerechnet die Premiere fiel für beide Rennfahrer buchstäblich ins Wasser. Nach fünf Rennen im ADAC GT Masters und in der International Open ohne nennenswerte technische Probleme konnten die beiden weder am Samstag noch am Sonntag ihre Rennen zu Ende fahren.
Doch der Reihe nach. Am Donnerstag wurde der Ferrari GT3 Scuderia von Rennstallbesitzer Ronnie Kessel höchstpersönlich bei einem vom Veranstalter angesetzten Zusatztraining nochmals auf Herz und Nieren geprüft. So konnten beide Piloten am Freitagvormittag gewohnt souverän das erste Freie Training angehen. Doch schon in der sechsten Runde kündigte sich ein erster schwarzer Streifen am Horizont an. Ein kompletter Ausfall der Bremse bescherte Detlef Schmidt einen ungeplanten Ausflug ins Off der reichlich vorhandenen asphaltierten Auslauf-flächen und einen Riesenschreck. Nach 15 Minuten intensiver Überprüfung aller Systeme konnte Freddy Kremer den zweiten Turn des Trainings angehen. Mit einer 1.34.9 bewegte er sich nur 2,5 Sekunden vom Spitzenfeld der GT3-Klasse entfernt und ließ auf eine gute Platzierung im Qualifying hoffen.

Das zweite Freie Training am Nachmittag wurde durch Temperaturen jenseits der 35 Grad beherrscht und forderte seinen Tribut von Mensch und Material. Die Spitzenzeiten vom Morgen konnten beileibe nicht mehr erreicht werden, doch das Setup für das Qualifying am Samstag war optimal und Piloten und Team zufrieden mit Abstimmungsarbeit.
Der Samstagmorgen versprach wiederum ein heißer Tag zu werden. Detlef Schmidt startete im ersten Durchgang und war mit einer 1.34.351 bis kurz vor Qualifying-Ende Siebt-Schnellster, musste sich jedoch in der letzten Sekunde des Zeittrainings dem Porsche 997 GT3 R um 0,196 Sekunden geschlagen geben. Freddy Kremer qualifizierte sich mit einer 1.34.983 am heißeren Mittag auf Platz 9 der GT3-Klasse.

Rennen 1 wurde am Samstagnachmittag um 15.00 h bei extrem heißen Temperaturen gestartet. Detlef Schmidt kam am Start gut weg, musste dann aber schlagartig vom Gas, als sich einige Reihen vor ihm der Kessel Ferrari mit der Nr. 51 mit dem Ferrari 458 Italia der Scuderia Villorba Corse duellierte. Schmidt verlor eine Position an den GT2-Ferrari von Sdanewitsch, die er sich aber direkt zwei Kurven später wieder holte. An achter Position fahrend meldete der Züricher dann 3 Runden später einen massiven Leistungsabfall an das Team und kam zum Check an die Box. Doch eine intensive Überprüfung aller Systeme zeigte ein offensichtliches Motorenproblem und der Ferrari Scuderia wurde in die Kessel-Garage geschoben. Die nachfolgenden Untersuchungen machten einen kompletten Motorenwechsel nötig, der in den Abendstunden des Samstags von der kompetenten Crew durchgeführt wurde. Ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Stromausfall am Red Bull Ring legte die Arbeit dann für ca. eine Stunde lahm, doch am Sonntagmorgen war der Scuderia wieder voll einsatzbereit.

Nach Durchzug der Unwetterfront am Abend hatten sich die Temperaturen merklich abgekühlt und nur noch etwa 11 Grad wurden am Morgen gemessen. Gegen Mittag kam aber wieder die Sonne durch und bei warmen 24 Grad konnte der zweite Durchgang um 13.20 h gestartet werden. Freddy Kremers Start verlief gut und schon in der zweiten Runde hatte er bereits zwei Plätze gewinnen können. Die Rundenzeiten, wiederum nur 2 Sekunden von den Spitzenfahrern entfernt, ließen auf eine gute Platzierung hoffen, doch in Runde 10 rollte der Scuderia in langsamer Fahrt auf der Start-Ziel-Geraden aus und wurde durch ein Notfalltor in die Boxengasse hineingeschoben. Auch diesmal hatte der Defekt-Teufel zugeschlagen und zwar war diesmal die Antriebswelle gebrochen. Schwer enttäuscht mussten beide Piloten dem Rennen als unfreiwillige Zuschauer beiwohnen.

Doch das ist Racing und sowohl das Team um Renn-Ingenieur Geo Regazzoni als auch beide Rennfahrer blicken hochmotiviert in die Zukunft. Wesentlich erfolgreicher verlief das Wochenende für das gesamte Team Kessel Racing. Nachdem der Lokalmatador im Ferrari 458 GT2, Philipp Peter mit Teamkollege Michael Broniszewski, am Samstag aufgrund von Startschwierigkeiten sowohl beim Vorstart als auch beim Fahrerwechsel angeschoben werden musste und durch zwei Zeitstrafen ihre fulminante Aufholjagd nur mit Platz 6 belohnt sahen, endete das Sonntagsrennen für diese beiden wunschgemäß auf dem zweiten Podestplatz. Noch erfolgreicher schlug sich das Kessel Racing Duo Stefano Gattuso und Lorenzo Bontempelli im Ferrari 458 GT3. Von Position 4 gestartet erarbeiteten sie sich einen blitzsauberen zweiten Platz und wurden aufgrund einer Zeitstrafe des Führenden GT2-Ferrari noch mit dem Gesamtsieg in der GT Open belohnt.

Das nächste Rennen wird im Oktober auf dem Traditionskurs im königlichen Park von Monza ausgetragen. Auch dort wird wieder Hochspannung pur die Gäste und Partner von Kremer Racing in Atem halten. Wie gewohnt wird auch dieses Rennen der International GT Open auf Motors TV live gezeigt und kann auch per Live-Stream im Internet verfolgt werden.

Racing Team Ferrari

Kremer Racing
Marghitta Nachtigall
Wilhelm-Wagenfeld-Str. 26
80807 München
nachtigall@kremerracing.de
07557 8435
http://www.kremerracing.com